40. Deutscher Steuerberatertag – Den Wandel gestalten

Mehr Teilnehmer, mehr Aussteller, innovative Formate, inspirierendes Networking und effiziente Fortbildung – der Deutsche Steuerberatertag bewies auch in seinem Jubiläumsjahr, dass eine Konferenz ein Ereignis sein kann. 1.555 Kollegen, Experten aus Wissenschaft und Gerichtsbarkeit, Dienstleister, Start-ups und Vertreter von Politik und Finanzverwaltung trafen sich in Berlin zur dynamischsten Veranstaltung der Branche. Lebhaft diskutierte man über die Zukunft der Steuerberatung in der digitalen Welt, zeitgemäße Kanzleiführung und fortschrittliche Beratungsangebote. Die Metropole Berlin mit ihrem breiten Spektrum an spannenden, neuen und historischen Orten und ihrer unerschöpflichen Energie bot den perfekten Rahmen und viele neue Erlebnisse – sogar für die „alten Hasen“ unter den Teilnehmern. Erster Deutscher Steuerberatertags-Cup Beim ersten Deutschen Steuerberatertags-Cup im Golf und Country Club Seddiner See trafen sich bereits am Samstag vor dem Deutschen Steuerberatertag 50 Kolleginnen und Kollegen zum sportlichen Wettstreit. Trotz Regens fand das Turnier bei bester Stimmung statt. Beim abendlichen Dinner wurden die Sieger geehrt – wir gratulieren allen Siegern! In Berlin ist immer was los! Am Sonntagnachmittag dann trafen sich viele gute Freunde und alte Bekannte vor dem Maritim Hotel in der Stauffenbergstraße, um gemeinsam entweder Berlin oder Potsdam mit dem Bus zu erkunden. Anschließend ging es ins Kulturforum, wo DStV-Präsident StB/WP Harald Elster zum festlichen Empfang begrüßte. Anlässlich des Empfangs wurde dem Projekt SINGA eine Spende über 6.000 € überreicht. Das Projekt bringt Geflüchtete und Einheimische, die über einen ähnlichen beruflichen Hintergrund verfügen, zu einem beruflichen Mentoring zusammen. Anschließend besichtigten die Gäste eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei mit Meisterwerken aus allen kunsthistorischen Epochen in der Gemäldegalerie. Nach dem Empfang fanden sich die Teilnehmer in verschiedenen Restaurants in der Umgebung zu Abenden ihrer regionalen Steuerberaterverbände zusammen. Eröffnungsveranstaltung: Steuerpolitische Herausforderungen Am Montagvormittag zur feierlichen Eröffnungsveranstaltung war der Saal Berlin des Maritim Hotels bis auf den letzten Platz besetzt. In seiner Rede hob DStV-Präsident Elster unter anderem hervor, dass der Berufsstand in der neuen Legislaturperiode wie selten zuvor von neuen Gesetzesinitiativen betroffen sein würde. Er richtete sich deshalb nachdrücklich mit zentralen Anliegen an die Mitglieder des neuen Deutschen Bundestags. Zu den europäischen und nationalen Überlegungen zur Einführung einer Anzeigepflicht für Steuergestaltungen mahnte er an, dass kein weiteres Bürokratiemonstrum zu Lasten der Beraterschaft geschaffen werden dürfe. Ebenso kritische Worte fand er zum sog. Binnenmarktpaket der EU-Kommission. Aus Sicht des DStV greife dieses Paket zu weit und schieße deutlich über sein Ziel, den Binnenmarkt zu fördern, hinaus. Er empfahl dem neuen Deutschen Bundestag, auf die Sicherung der Qualität der Steuerberatung auch auf europäischer Ebene zu achten. Zudem mahnte Elster an, zu guter Gesetzgebung zurück zu kehren. Gesetzliche Änderungen dürften nicht im Schweinsgalopp durch das Parlament geschleust werden – wie es bei den Anpassungen der Abgabenordnung an die EU-Datenschutzgrundverordnung innerhalb eines Monats ohne Einbeziehung der Praxis geschehen sei. Dass bei einem so wichtigen Gesetz wie dem Schutz der Steuerdaten die Steuerberaterschaft nicht angehört wurde, betrachtete Elster als eine inakzeptable Missachtung des Berufsstands. Als weiterer Aspekt guten Rechtsschutzes müsse in diesem Kontext das auf Basis der EU-Datenschutzgrundverordnung zwar eingeführte, aber massiv zu Gunsten der Finanzverwaltung eingeschränkte Akteneinsichtsrecht des Steuerpflichtigen angegangen werden. In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung müsse die Daten- und Informationstransparenz für die Bürger gestärkt werden. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen (BMF), MdB Dr. Michael Meister, betonte in seinem Grußwort das hohe Maß an Vertrauen in der Zusammenarbeit zwischen DStV und BMF. Die stets fachlich in die Tiefe gehenden Analysen des DStV seien ursächlich für das politische Gewicht des Verbands. Auch für die Zukunft setzte Meister auf gegenseitiges Verständnis und einen fairen Austausch. In seinem Überblick über die anstehenden steuerpolitischen Herausforderungen führte Meister aus, dass Deutschland sich auf europäischer Ebene für die Einführung einer Anzeigepflicht für Steuergestaltungen einsetze. Allerdings strebe das BMF ein zweistufiges Vorgehen an: National sollten zunächst nur die Vorgaben der EU umgesetzt werden, also eine Meldepflicht für grenzüberschreitende Sachverhalte. Erst in einem zweiten Schritt sei zu überlegen, ob die Regelung um nationale Belange ergänzt werden müsse. In seinem Grußwort übte BFH-Präsident Prof. Dr. h.c. Rudolf Mellinghoff fundamentale Kritik an der gesetzgeberischen Tätigkeit der letzten Jahre. Er war sich mit Elster einig und riet dringend zu einer Entschleunigung bei den Gesetzgebungsverfahren an. Er bemängelte, dass in der letzten Legislaturperiode eine gediegene Auseinandersetzung mit komplexen Neuerungen und der Vielzahl der nachgeschobenen Änderungsanträge kaum möglich gewesen sei. Zudem dürften Anhörungen im Finanzausschuss nicht zu Feigenblättern werden. In der neuen Legislaturperiode müsse das Steuerrecht hingegen endlich auf Vereinfachungsmöglichkeiten durchforstet und der Fokus auf die Stärkung der Rechte der Steuerpflichtigen gerichtet werden. Mellinghoff forderte wie Elster, dass bei einem umfassenden Informationsaustausch des Staates über die Steuerdaten dem Bürger doch zumindest das Recht auf Akteneinsicht gewährt werden müsse. Kanzleientwicklung ist Mitarbeiterentwicklung Mit dem wichtigen Thema Berufsnachwuchs befasste sich ein völlig neuer Programmpunkt am Montagnachmittag. Mit Berufsangehörigen und Studenten wurde darüber diskutiert, was einen guten Arbeitgeber und einen guten Mitarbeiter ausmacht und wie beide zusammenfinden können. Die Veranstaltung fand im Fishbowl-Format statt, bei dem die Diskutanten in ihrer Runde einen Platz für Beiträge aus dem Publikum freilassen. Auch die anwesenden Studenten beteiligten sich rege an der Diskussion und schilderten ihre Sicht auf eine berufliche Zukunft in der Steuerberatung. Digitalisierung als Herausforderung, aber auch als Chance verstehen Neben dem stets hohen Niveau des Fachprogramms zu aktuellen steuerlichen Themen lag der Fokus auch in diesem Jahr auf den Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Steuerberatung. In Vorträgen, Gesprächsrunden und Workshops diskutierten die Teilnehmer Chancen und Schwierigkeiten der Weiterentwicklung für Mandanten und Kanzleien. Achim Berg, Präsident des Bitkom e.V. schilderte die dramatischen Auswirkungen der digitalen Transformation auf Unternehmen und unsere Arbeitswelt. In einer anschließenden Diskussionsrunde wurden die verschiedenen Möglichkeiten besprochen, wie der Berufsstand auf die zu erwartenden Veränderungen reagieren und Mandanten und Mitarbeiter ins digitale Zeitalter mitnehmen kann. Auch beim Workshop „Kanzleien im Dialog“, moderiert von DStV-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Axel Pestke, ging es unter anderem um die Frage, wie die digitale Transformation im Kanzleialltag bewältigt werden kann und welche Möglichkeiten für eine zukünftige Berufsausübung damit verbunden sind. Zunächst diskutierten die Teilnehmer untereinander, anschließend wurden die Ergebnisse zusammengetragen und in großer Runde besprochen. Pressekonferenz DStV-Präsident Elster, BFH-Präsident Prof. Dr. h.c. Rudolf Mellinghoff sowie DStV-Geschäftsführer StB/SyndikusRA Norman Peters erörterten während der Pressekonferenz intensiv die Themen der Eröffnungsveranstaltung. Inspirierendes Networking Das Wichtigste beim Deutschen Steuerberatertag sind natürlich die Treffen mit Kolleginnen und Kollegen! Auch in diesem Jahr trafen sich hier Menschen, die ihre Kanzlei voranbringen wollen, zum Netzwerken, Fachsimpeln und Informieren. On- und offline wurden hierfür verschiedene Plattformen geboten. Spannende Entwicklungen rund um die Steuerberatung Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer in diesem Jahr von der Fachausstellung: Auf rund 1.150 qm konnte man sich über die neusten Entwicklungen, Angebote und Ideen für Steuerberatungskanzleien informieren. Geführte Rundgänge machten die Teilnehmer mit Angeboten aus der digitalen Welt bekannt. Eine kleine Gruppe konnte bei der Start-up-Safari die Wirkungsstätten verschiedener Start-up-Unternehmen in Berlin besuchen. Bei einem Praxisfrühstück am Dienstag präsentierten verschiedene Aussteller in rascher Folge ihre Lösungen und Angebote. In der Speakers Corner stellten Aussteller in 15-minütigen Vorträgen Themen ihrer jeweiligen Branche vor. Glamouröse Gala Am Abend wurde es festlich. In den Festsälen der Meierei Carl Bolle, einem imposanten Klinkerbau aus der Industrie-Ära, kam man zum glamourösen Galaabend im Stil der 20er Jahre mit einem fulminanten 5-Gänge-Menü von Sternekoch Mario Pattis zusammen. Begeisterung rief die wunderbare Weinbegleitung hervor, die viele Gäste zum Schwärmen brachte. Die Party Im Szeneclub „Bricks“ bewiesen derweil 500 Gäste, dass Steuerberater Partytiere sind. Nach einem kulinarischen Auftakt mit leckeren Hamburgern wurde bis 2 Uhr morgens zur Musik von DJ Noppe getanzt und gefeiert. Highlight des Abends war der Auftritt unseres Lieblingssaxofonisten Lucas und des Percussionisten Valerio. Sehen wir uns in Bonn? Der nächste Deutsche Steuerberatertag findet vom 7. bis 9.10.2018 in Bonn statt. Hier tagen wir im hochmodernen World Conference Center Bonn, direkt am Rheinufer. Auch 2018 wird der Deutschen Steuerberatertag viel Neues zu bieten haben. Merken Sie sich den Termin vor! Infos zum Deutschen Steuerberatertag 2018 finden sich demnächst unter www.steuerberatertag.de! Stand: 20.10.2017


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