ETAF veröffentlicht Manifest zur Europawahl 2024



Das Manifest der ETAF zur Europawahl 2024 enthält insgesamt 25 Empfehlungen an die EU-Kommission und das EU-Parlament für die kommende Legislaturperiode. Die Empfehlungen zielen darauf ab, berufsrechtliche Regelungen in den Mitgliedstaaten zu stärken.

Die 25 Empfehlungen der ETAF gliedern sich in sechs Säulen, die sich mit einer Reihe von Themen befassen, die für die beratenden Berufe auf europäischer Ebene von erheblicher aktueller und zukünftiger Bedeutung sind.

  1. Förderung der berufsrechtlichen Regulierung

  2. Wahrung des Berufsgeheimnisses

  3. Rationalisierung von EU-Meldepflichten

  4. Die beratenden Berufe im digitalen Zeitalter

  5. Förderung der Wissensbildung im Steuerbereich und der Steuerehrlichkeit

  6. Integrativer Ansatz für Stakeholder Engagement


In ihrem Manifest empfiehlt die ETAF der EU-Kommission und dem EU-Parlament unter anderem, alle EU-Mitgliedstaaten zu ermutigen, verbindliche nationale Berufsrechtsrahmen einzuführen oder zu stärken. Dazu gehört auch die Förderung von Berufsverbänden mit obligatorischer Mitgliedschaft und Sanktionsbefugnissen.

Die ETAF betont die Wichtigkeit berufsrechtlicher Regulierungen der Steuerberater, die wesentlich zur Sicherung der Qualität steuerberatender Dienstleistungen beitragen. Sie weist zudem darauf hin, dass sich Initiativen wie SAFE (Securing the Activity Framework for Enablers) nachteilig für gut funktionierende nationale Berufsvorschriften auswirken würden.

Darüber hinaus fordert die ETAF den europäischen Gesetzgeber nachdrücklich auf, das Berufsgeheimnis der Steuerberater in europäischen Rechtsakten besser zu schützen. In den letzten Jahren ist insbesondere auf europäischer Ebene eine zunehmende Tendenz zur Aufweichung oder Abschaffung des Berufsgeheimnisses zu beobachten. Das Berufsgeheimnis bildet jedoch die Grundlage für das Vertrauensverhältnis zwischen Steuerberater und Mandant, das für eine qualitativ hochwertige Beratung unabdingbar ist.

Die Verhandlungen über verschiedene europäische Gesetzesinitiativen haben nach Ansicht der ETAF zudem gezeigt, dass es derzeit in der EU kein einheitliches Verständnis der Rechtsberufe gibt. Obwohl Steuerberater und Rechtsanwälte teilweise identische Tätigkeiten ausüben, kommt es regelmäßig zu einer Ungleichbehandlung beider Berufsgruppen. Die ETAF fordert daher eine Gleichbehandlung beider Berufsgruppen, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass Steuerberatung eine Form der Rechtsberatung ist.

Das vollständige Manifest der ETAF für die Europawahlen 2024 finden Sie hier. Dort sind die 25 Empfehlungen der ETAF für die kommende europäische Legislaturperiode noch einmal im Detail aufgeführt.

 

Das könnte Sie auch interessieren

  • 02.10.2025
    German Tax Advisers: DStV-Präsident Torsten Lüth zu Gesprächen in Brüssel

    Insgesamt sieben Gespräche führte DStV-Präsident StB Torsten Lüth für die German Tax Advisers in Brüssel. Neben dem Berufs- und Steuerrecht fanden auch die betriebswirtschaftliche Beratung und künftige Anti-Geldwäsche-Maßnahmen auf die Agenda. Nachfolgend ein Rückblick auf ausgewählte...

    Mehr lesen
  • 24.09.2025
    Konjunkturbefragung der Freien Berufe – Digitalisierung im Fokus

    Im Auftrag des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) führt das Institut für Freie Berufe Nürnberg eine Konjunkturbefragung durch. Angehörige der Freien Berufe werden gebeten, sich an der Umfrage zu beteiligen. Die turnusgemäß vom Institut für Freie Berufe Nürnberg durchgeführte Erhebung...

    Mehr lesen
  • 16.09.2025
    Hinweisgeberschutz reloaded

    Der DStV reicht seine Stellungnahme zur Bewertung der Hinweisgeberschutz- Richtlinie bei der EU-Kommission ein. Dabei fordert der DStV, dass die Beraterschaft, wie Rechtsanwälte, vom Anwendungsbereich ausgenommen wird. Dafür muss eine irreführende Sprachübersetzung korrigiert werden....

    Mehr lesen