DStV auf dem 66. Deutschen Anwaltstag 2015 vertreten
DStV-Hauptgeschäftsführer RA/FAStR Prof. Dr. Axel Pestke und DStV-Geschäftsführer RA Wolfgang Strothe haben den DStV auf dem diesjährigen Deutschen Anwaltstag vom 11. bis 13.6. 2015 in Hamburg vertreten. Der scheidende Präsident des Deutschen Anwaltvereins, RA Prof. Dr. Wolfgang Ewer, zog in seiner Eröffnungsansprache ein kurzes Resümee der hinter ihm liegenden Amtszeit und ging anschließend auf Zukunftsfragen der Anwaltschaft ein. Erfreut zeigte sich Ewer darüber, dass es inzwischen weit über 10.000 Partnerschaftsgesellschaften mit beschränkter Berufshaftung gibt, an denen Rechtsanwälte beteiligt sind. Ewer verwies darauf, dass es der Deutsche Anwaltverein (DAV) war, der den Anstoß zu dieser Gesetzesinitiative gab. Positiv bewertete Ewer auch den in Gang gekommenen Diskussionsprozess über eine systemische Fortbildung der Anwaltschaft. Als einen weiteren Erfolg bezeichnete er den von der Bundesregierung inzwischen vorgelegten Gesetzentwurf zur Reform des Rechts der Syndikusrechtsanwälte. Der Entwurf sei zu begrüßen, weil durch ihn klargestellt werde, dass eine anwaltliche Tätigkeit auch im Rahmen von Anstellungsverhältnissen für nicht-anwaltliche Arbeitgeber ausgeübt werden kann. Kritisch sehe der DAV allerdings die geplante Doppelzulassung als Rechtsanwalt einerseits und als Rechtsanwalt (Syndikusanwalt) andererseits. Hier, so Ewer, besteht nach Ansicht des DAV noch Gesprächsbedarf. – Was die Zukunft der Anwaltschaft angeht, verwies Ewer auf die im Auftrag des DAV durchgeführte Zukunftsstudie der Prognos AG Rechtsanwaltsmarkt 2030, aus der sich wichtige Trends für die kommenden Jahre ablesen ließen. Des Weiteren ging er auf die Aktion Anwältinnen und Anwälte in Schulen ein, mit der bei jungen Menschen das Bewusstsein für die Bedeutung des Rechts gestärkt werden soll. Schließlich trat Ewer für die Einrichtung einer Fachanwaltschaft für Migrationsrecht ein. Das anschließende Grußwort von Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz Heiko Maas wurde kurz durch eine Protestaktion gegen die Vorratsdatenspeicherung unterbrochen. Der Minister nahm die Kritik geschickt auf und stellte die Komplexität des Themas und die in diesem Zusammenhang bedeutsamen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen dar. Zugleich verwies er auf die den Bürgern durch nicht-staatliche Anbieter drohenden Gefahren in Bezug auf den Datenschutz. – Maas berichtete sodann über anstehende rechtspolitische Vorhaben der Bundesregierung, u.a. das so genannte Verbraucherstreitbeilegungsgesetz, und nutzte die Gelegenheit, dem bisherigen DAV-Präsidenten Prof. Dr. Ewer für dessen engagierte und gute Zusammenarbeit mit dem Ministerium und den Rechtspolitikern im Deutschen Bundestag zu danken. Nach einem Grußwort des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz folgte die Verleihung der Hans-Dahs-Plakette an Rechtsanwalt Dr. Michael Kleine-Cosack. In seiner Laudatio würdigte DAV-Präsident Prof. Dr. Ewer die Verdienste Kleine-Cosacks um die Fortentwicklung des anwaltlichen Berufsrechts und das umfangreiche wissenschaftliche Werk des Geehrten. Nach dessen Erwiderung befasste sich Richterin des BVerfG a.D. und des EMGR a.D. Dr. h.c. Renate Jaeger, Schlichterin der Schlichtungsstelle der Rechtsanwaltschaft, mit dem Motto des diesjährigen Deutschen Anwaltstages Streitkultur im Wandel.
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