03.11.2017, Kategorie Archiv Europa

ETAF Konferenz: Parlament, Rat und Kommission im Austausch mit den regulierten Steuerberaterberufen Europas

Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Entscheidungsträgern in Brüssel ist ein wichtiges Ziel des DStV, denn: Entscheidungen über die Zukunft des Berufs- und Steuerrechts werden zunehmend in Europa gefällt. Der DStV engagiert sich daher für seine Mitglieder in Brüssel, unter anderem als Gründungsmitglied der European Tax Adviser Federation (ETAF). Die am 5. Dezember 2017 bevorstehende ETAF-Steuerkonferenz „Building an EU tax system“ ist vor diesem Hintergrund ein besonders wichtiger Termin. Hochrangige Vertreter der europäischen Institutionen, etwa der für Steuern zuständige Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici, diskutieren im Rahmen der Veranstaltung mit dem Berufsstand die aktuellen Herausforderungen europäischer Steuersysteme. Den DStV vertreten unter anderem Vorstandsmitglied StB/WP Hans-Joachim Oettinger, Vizepräsident und ETAF-Vorstandsmitglied StB/WP Prof. Dr. Hans-Michael Korth und Hauptgeschäftsführer RA/FAStR Prof. Dr. Axel Pestke. In seiner Eröffnungsrede wird Kommissar Moscovici zunächst einen Einblick in die Standpunkte der Europäischen Kommission zum Vorschlag einer Anzeigepflicht für Steuerintermediäre geben und über die aktuellen Pläne zur Besteuerung der Digitalwirtschaft sprechen. Beide Themen werden derzeit von der Politik als entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer Verbesserung des europäischen Steuersystems gesehen. So hat die Veröffentlichung der Panamapapers zur Gründung eines eigenen Ausschusses im Europäischen Parlament für die Bekämpfung von Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Steuervermeidung geführt (PANA-Ausschuss). Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Kommission im Juni dieses Jahres einen Richtlinienvorschlag über eine Anzeigepflicht von Steuermodellen vorgelegt. Gleichzeitig erzielen große digitale Unternehmen in der EU zwar hohe Gewinne, unterhalten aber oftmals keine physische Präsenz und werden daher von bestehenden steuerlichen Regelungen nicht erfasst. Derzeit sind deshalb unter anderem die Einführung einer „Ausgleichssteuer“ und eine mittelfristige Reform der einschlägigen Doppelbesteuerungsabkommen und der nationalen Regelungen zum Konzept der Betriebsstätte angedacht. Diese Themen werden unter der Konferenzleitung von ETAF-Präsident Philippe Arraou auf zwei spannenden Panels mit hochrangigen Brüsseler Entscheidungsträgern und namhaften Vertretern des Berufsstandes vertieft: Auf dem ersten Panel werden sich der französische Europaabgeordnete Emmanuel Maurel (S&D-Fraktion), die Vertreterin für Steuerfragen der ab 1. Januar 2018 amtierenden bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft Venetka Todorova, sowie der Hauptgeschäftsführer des DStV RA/FAStR Prof. Dr. Axel Pestke mit dem Vorschlag einer Anzeigepflicht für Steuerintermediäre befassen und die wichtige Rolle von Steuerintermediären für das europäische Steuersystem diskutieren. Das zweite Panel widmet sich der Zukunft der europäischen Steuerpolitik. Hierfür haben ebenfalls hochrangige Teilnehmer zugesagt: Der Direktor der Generaldirektion Steuern und Zollunion der Europäischen Kommission, Valère Moutarlier, der tschechische Europaabgeordnete und Co-Berichterstatter des PANA-Ausschusses Petr Ježek (ALDE-Fraktion), die französische Europaabgeordnete Virginie Rozière (S&D-Fraktion) und StB/WP Hans-Joachim Oettinger, Mitglied des Vorstands des DStV, der die ETAF in der Expertengruppe „Plattform für verantwortungsvolles Handeln im Steuerwesen“ der Europäischen Kommission vertritt. Besonders die Besteuerung der Digitalwirtschaft wird hierbei im Vordergrund stehen. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sich auf der Homepage der ETAF. Anmelden kann man sich unter info@etaf.tax. Die Veranstaltung ist sowohl für Vertreter der Mitgliedsorganisationen des DStV, als auch für einzelne Mitglieder zugänglich. Aufgrund des großen Interesses wird um zeitnahe Anmeldung gebeten. Stand: 03.11.2017


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